Wann fange ich an für den HAM-Nat zu lernen?

 Der HAM-Nat findet einmal etwa Mitte August statt. Ob man zum HAM-Nat eingeladen wird, erfährt man in der Regel kurz vorher. Dass man sich in der verbleibenden Woche ohne die Fähigkeiten von Rain Man nicht adäquat vorbereiten kann, sollte jedem klar sein. Aber wann ist letztlich der „richtige“ Zeitpunkt, um mit der Vorbereitung zu starten?

Es ist wie bei allen großen Prüfungen: Fängt man zu spät mit dem Lernen an, hat man viel Stress, überfordert möglicherweise sein Gedächtnis und kommt im schlimmsten Fall nicht mit dem zu lernenden Stoff durch. Wer früh anfängt läuft Gefahr, Teile des Gelernten bis zur Prüfung wieder vergessen zu haben oder tut sich schwer, weil er immer nur 30 Minuten pro Tag lernt und so nie richtig in die Materie „eintaucht“.

Eine pauschale Antwort wird Euch auch dieser Artikel nicht liefern, dafür sind die Lebensläufe der HAM-Nat Teilnehmer zu unterschiedlich. Während manche eine Ausbildung in der Pflege absolvieren und prinzipiell jeden Abend etwas Zeit zum Lernen investieren können, kommen andere frisch aus einer harten Abiturvorbereitung, in der sie für nichts anderes Zeit hatten und sich nun gleich auf die nächste Prüfung stürzen dürfen. In dem Buch, an dem ich mitgeschrieben habe, verwenden wir Lernpläne über 30 und 60 Tage, wobei ich persönlich ein Freund der längeren Variante bin, da diese einem erlaubt, sich ausführlicher mit den komprimierten Themen des Lernskripts zu befassen.

Auch wenn ich Euch und Eure Vorerfahrungen nicht kenne und deshalb keine perfekt abgestimmten Ratschläge geben kann, möchte ich Euch an dieser Stelle ein paar Grundprinzipien in Sachen Timing mit auf den Weg geben, damit die Vorbereitung auf den HAM-Nat optimal gelingt:

 

  • Lernzeit festlegen: Bevor Ihr festlegen könnt, wann Ihr was lernt, müsst Ihr erstmal wissen, wie viel Zeit Euch überhaupt zur Verfügung steht. Seid dabei unbedingt realistisch: Es werden Tage kommen, an denen etwas dazwischen kommt und egal wie motiviert Ihr seid, plant ausreichende Pausen ein.
  • Einen eigenen Lernplan schreiben: Sucht auf der Seite des UKE Hamburg nach dem aktuellsten Themenkatalog und schaut, wie viel Zeit andere Ressourcen (z.B. unser Buch #Schleichwerbung) auf die einzelnen Themen verwenden. Wenn Ihr diese grobe Orientierung habt, überlegt Euch, ob Ihr vielleicht Vorkenntnisse besitzt, sodass Ihr manche Themen schneller abhandeln könnt, um die Zeit an anderer Stelle zu reinvestieren.
  • Plant Zeit zum Kreuzen ein: Man kann es nicht oft genug sagen – das Kreuzen von Übungsfragen ist nichts, was man macht „falls noch Zeit übrig bleibt“, sondern mindestens so wichtig, wie das „normale“ Lernen. Deswegen gehören Slots, an denen Ihr kreuzt, fest in den Lernplan. Plant außerdem Zeit ein, um falsch beantwortete Fragen ein paar Tage später erneut zu bearbeiten.
  • Refresher am Schluss: Gerade wenn Ihr Euch über einen langen Zeitraum mit kleinen Portionen vorbereitet, solltet ihr am Ende nochmal alle Themen durcharbeiten (oder durchkreuzen). Das gilt auch, wenn Ihr in einem Fach große Vorkenntnisse habt, weil Ihr es z.B. in der Schule als Leistungskurs belegt hattet. Es gibt wenig Schlimmeres als das Gefühl in einer Prüfung zu sitzen und eine Frage nicht beantworten zu können, obwohl man weiß, dass man die Antwort schonmal gelernt hatte.